Wer sich mit dem Teufel verbindet,
der sollte nicht überrascht sein, wenn er sich selbst in der Hölle wiederfindet.
© Dieter Gropp, (*1937), deutscher Lyriker und Aphoristiker
Der Legende nach machte sich ein Edelmann aus Arcos de Valdevez auf die Suche nach dem Ring seiner Frau. Er war misstrauisch und zweifelte bereits an ihrer Treue. Er hatte von der Hexe Maria Fidalga und ihren Fähigkeiten gehört und stattete ihr zusammen mit seinem dunkelhäutigen Diener einen Besuch ab. In Monte d'Assaia angekommen, wurden sie bereits von der Kräuterhexe empfangen. Sie sagte ihren Besuchern, dass sie erst am nächsten Morgen wieder abreisen könnten. Denn erst um Mitternacht würde sie vom Teufel persönlich die ersehnten Antworten erhalten.
Der Edelmann fügte sich und so bereitete Maria Fidalga sein Nachtlager vor. Als es um Mitternacht endlich soweit war, tauchte wie vorhergesagt der Teufel auf. Die Hexe übermittelte die Frage des Edelmanns und der Teufel teilte ihr mit, dass der Ring im Magen des Hausschweins liege. Er verbot ihr jedoch, dies dem Edelmann mitzuteilen und befahl ihr, sie solle ihm stattdessen die Untreue der Ehefrau bestätigen. So könne er die Seele des Edelmanns gewinnen. Der schwarze Diener des Edelmanns hatte jedoch seinen Schlafplatz in der Küche und verfolgte neugierig und unbemerkt das Geschehen durch einen Spalt in der Mauer.
Am nächsten morgen berichtete die Kräuterhexe dem Edelmann, dass sie von der Untreue seiner Ehefrau erfahren habe. Überstürzt ritt er auf dem schnellsten Weg nach Hause, um seine Gemahlin damit zu konfrontieren. Sein Diener eilte ihm hinterher und versuchte, seinem Herrn von dem Schwindel zu erzählen und damit dessen Seele zu retten. Zu guter Letzt schaffte er es, dass sein Herr ihm zuhörte.
Wütend schnaubte er: "Ich töte das Schwein, doch wenn ich den Ring nicht finde, töte ich anschließend dich und sie!" Der Diener stimmte zu.
In Valdevez angekommen, wurde das Tier sofort geschlachtet und der Ring kam zum Vorschein. Der Edelmann machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück zum Monte d'Assaia. Kaum angekommen, fesselte er Maria Fidalga und schleifte sie hinter seinem Pferd mit, bis sie starb.
Diese Legende ist Teil der portugiesischen Tradition und wird hauptsächlich mündlich weitergegeben. Ursprünglich stammt sie wohl bereits aus dem 16. Jahrhundert und wird im Monte d'Assaia zwischen den Ortschaften Souto und Fonte Velha im Kreis Barcelos im Norden von Portugal erzählt.