Auch in Portugal gibt es das braune Getränk, was jeder aus Italien unter dem Begriff Espresso kennt. Jedoch heißt es je nach Region anders. In Porto hört man eher den Begriff cimbalino, im restlichen Land wird es gemeinhin als café bezeichnet. In Lissabon jedoch, hört man die Leute eher eine bica bestellen.

Um diesen Begriff ranken sich verschiedene Legenden, die kurioseste ist allerdings die folgende:

A Brasileira 1911

Am 19.11.1905 eröffnete der erfolgreiche Kaffeehändler Adriano Telles im Chiado im Herzen Lissabons das erste Kaffeehaus in Portugal. Nach seinem Umzug aus Brasilien blieben die alten Kontakte bestehen, so dass der Import der kostbaren Ware garantiert werden konnte. Als er drei Jahre später zu seinen Verkaufsräumen noch einen weiteren Raum zur Verfügung stelle, ein Café, etwas was es bis dato nicht gegeben hatte. Schnell etablierte sich hier die feine Gesellschaft - hier trafen sich Doktoren, Journalisten, Anwälte und Künstler (darunter auch Fernando Pessoa und Almada Negreiros) sowie Studenten und Revolutionäre, um sich bei einem café auszutauschen.

Ab 1920 ging man dann sogar so weit zu behaupten, dass in Porto und Coimbra studiert werde, während man in Lissabon sich unterhielt und Revolutionen plane. Um das bitter schmeckende braune Getränk besser zu vermarkten, schrieb der Eigentümer einen Slogan auf ein Plakat, welches er in seinem Café aufhing. Dort stand in großen Buchstaben: Beber Isto Com Açucar. Was übersetzt bedeutet, dass man das Getränk mit Zucker trinken solle. Im Lauf der Zeit fingen die Kaffeehausbesucher an, lediglich die Anfangsbuchstaben des Slogans zu verwenden und das Getränk bica zu nennen.

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Kann denn Fado fade sein

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