... Eines kann man Portugal leider nicht nachsagen: dass die vegetarische Küche besonders verbreitet ist. In Städten wie Lissabon und Porto, in den Touristenzentren der Algarve hat man sich mittlerweile auf die Wünsche nach vegetarischen Speisen eingestellt, hier findet man durchaus rein vegetarische oder sogar vegane Lokale. Auf dem Land jedoch, in kleinen Gaststätten auf Dörfern etwa, werden Sie als Vegetarier keine große Auswahl finden, sondern eher angestaunt. Man kann so gar nicht nachvollziehen, wieso man sich mit Beilagen begnügt (denn etwas anderes werden Sie kaum angeboten bekommen): Reis, Kartoffeln (cozidas oder fritas – also gekocht oder frittiert), kaum Nudeln, wenig Gemüse. Portugal ist auch kein „Pasta-Land“, selbst wenn man hin und wieder esparguete auf der Karte findet. Diese Spaghetti sind nämlich ganz bestimmt nicht al dente gekocht! Gemischte große Salate? Fehlanzeige – genauso wie Gemüsegerichte.

Womit Sie sich behelfen können: Suppe (wobei auch da die „Gefahr“ besteht, dass die Basis eine Fleischbrühe ist) oder Omelette. Das gibt es fast in jedem Lokal. Oder Nachtisch zw. Süßspeisen – allerdings nur, wenn Sie zwar fleischlos vegetarisch leben, aber dennoch Eier und Milch auf Ihrem Speiseplan stehen.

Kartoffeln isst man hier meist als batatas fritas – als Pommes Frites also. Vielleicht mal als batatas cozidas (Salzkartoffeln). Selbst die batatas à murro (Kartoffeln „mit Faustschlag“) – kleine, nach dem Garen ein bisschen „angematschte“ Pellkartöffelchen –, die bestens für Soße geeignet wären, serviert man „trocken", bestenfalls mit einem Spritzer Olivenöl...

... Hätten Sie übrigens gewusst, dass die Portugiesen die größten Reisesser in Europa sind? Pro Kopf essen sie fünfzehn Kilo jährlich. Reis baut man schon seit der Maurenzeit an, vor allem an den Flussbecken von Mondego, Tejo, Sado und Guidana. Deshalb gibt es viele Gerichte mit Reis, nicht nur als Beilage, sondern als Hauptspeise. Etwa der berühmte arroz de Tamboril (Reis mit Seeteufel) oder arroz de marisco (Reis mit Meeresfrüchten). Und zu carapaus fritos (den kleinen gebraten Stöckermakrelen, die man „im Ganzen“ isst) gehört natürlich arroz de tomate (Reis mit Tomaten)...

(Dieser Text stammt - mit freundlicher Genehmigung der Autorin - aus dem Buch "Korkesel & Sardinenblüte. Handbuch für den Urlaub in Portugal", ISBN: 978-3-946223-02-3 Printausgabe € 12,-- /eBook € 5,99)

Mehr Infos über Portugal gefällig?
Dann schauen Sie hier mal rein:
     
eBook          Print  

Unsere Buchempfehlung

 

Kann denn Fado fade sein

Das "Portugalbuch", das lange vergriffen war, ist nun wieder neu aufgelegt: erweitert, ergänzt, aktualisiert.