Infos zum Schulsystem, zum Studium und Schüler/Studentenaustausch und beruflichen Bildung
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Derzeit gibt es von der portugiesischen Regierung große Anstrengungen im Bildungs- und Erziehungsbereich, um mit Hilfe einer grundlegenden Reform im europäischen Vergleich wieder aufzuholen. Dabei wurden Maßnahmen wie die Verlängerung Pflichtschulzeit von neun auf zwölf Jahre, verstärkter Unterricht der englischen Sprache sowie erweiterter Nachmittagsunterricht bereits umgesetzt.
Ein umfangreiches Programm zur regional übergreifenden Einführung der Internetnutzung an Schulen und damit zum staatlich subventionierten Erwerb von Computern ist beschlossen und teilweise bereits ausgeführt. Nach dem Regierungswechsel 2011 wurde dieses Programm jedoch nicht weiter verfolgt.
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In Portugal werden in der Regel die Schulbücher während der Sommerferien, von den Eltern ge- und verkauft. Wenn man alle nötigen Bücher und Arbeitshefte kaufen muss, kann das je nach Klasse zu Kosten von mehr als 300 € auflaufen. Jährliche Anpassungen und Änderungen des Buchinhalts durch die Verlage nötigten Eltern und Schulen beinahe zu einem Neukauf der Lehrmittel. Früher war es durchaus üblich, komplette Bücher zu kopieren, Copyshops hatten sich darauf eingestellt. Doch seit einigen Jahren gehen die Verlage verschärft gegen das Kopieren von Schulbüchern an.
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In Portugal tritt der neue Schulkalender traditionell Ende Juni in Kraft. Dieser Kalender ist jeweils nur für das bevorstehende Schuljahr gültig und gilt landesweit. Er umfasst alle wichtigen Termine für Schüler von der Vorschule, der sogenannten Pré-escola, bis zur 12. Klasse (12° ano) in öffentlichen Schulen sowie für private Sonderpädagogikklassen.
Das Schuljahr in Portugal ist in drei Abschnitte unterteilt:
- Der 1. Abschnitt (1° Periodo) dauert von September bis Dezember.
- Der 2. Abschnitt (2° Periodo) erstreckt sich von Januar bis März oder April.
- Der 3. Abschnitt (3° Periodo) reicht von April bis Juni.
Am Ende jedes Abschnitts erhalten die Schüler ein Zwischenzeugnis, und am Ende des Schuljahres, nach dem dritten Abschnitt, ein Abschlusszeugnis.
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Das EU-Programm COMENIUS richtet sich auf auf alle Stufen der schulischen Bildung, von der Vorschule über die Primar- bis zur Sekundarschule. Nicht nur in erster Linie Schüler und Lehrer, sondern auch an örtliche Behörden, Vertreter von Elternverbänden, nicht staatliche Organisationen, Lehrerbildungseinrichtungen und Universitäten sind darin eingebunden.
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Homeschooling in Portugal: Rechte, Pflichten und aktuelle Regelungen
Trotz allgemeiner Schulpflicht ist in Portugal das sogenannte Ensino Doméstico möglich – also der Unterricht der Kinder im häuslichen Umfeld, statt im Klassenraum. Diese Form des Lernens ist gesetzlich geregelt und stellt eine Alternative zum klassischen Schulbesuch dar. Sie wird von Familien gewählt, die aus pädagogischen, weltanschaulichen oder praktischen Gründen auf individuelles Lernen setzen möchten.
In den letzten Jahren wurde das Regelwerk für den Hausunterricht deutlich überarbeitet. Insbesondere gelten heute klarere Anforderungen an die unterrichtenden Eltern, und die Lehrinhalte müssen stärker am offiziellen Curriculum ausgerichtet sein. Der Hausunterricht ist dadurch strukturierter, aber auch reglementierter geworden.
Nähere Informationen und die benötigten Voraussetzungen für Homeschooling
Hinweis: Die hier aufgeführten Informationen bieten eine erste Orientierung. Die jeweils aktuell geltenden Regelungen sollten stets direkt bei der zuständigen Schule oder beim Bildungsministerium erfragt werden.
Anmeldung zum Hausunterricht
Formale Schritte und Voraussetzungen für den Einstieg
Kinder im Heimunterricht müssen weiterhin jährlich an der öffentlichen Schule ihres Wohnortes angemeldet werden. Diese Einschreibung ist verpflichtend, da sie die rechtliche Grundlage für die Teilnahme an Prüfungen und die Anerkennung des Bildungsweges bildet.
Wichtig für Eltern
Die Schule muss jedes Jahr zustimmen, dass das Kind im Hausunterricht verbleibt.
Es besteht kein Anspruch auf Hausunterricht – die Zustimmung liegt im Ermessen der Schulleitung.
Der Unterricht muss jährlich dokumentiert und regelmäßig pädagogisch überprüft werden.
Wer sich nicht an die Regelungen hält, riskiert die Aberkennung des Heimunterrichts und ggf. Schulzwang.
Bei der Anmeldung sind wie bei allen Schülern die üblichen Unterlagen einzureichen:
- aktueller Impfstatus
- ärztliche Bescheinigung über die Schulunbedenklichkeit
- ggf. ein Passbild
- gültiger Ausweis
Zusätzlich müssen die Eltern ein spezielles Formular ausfüllen und einreichen. Dieses dient dazu, die Schule von ihrer Unterrichtspflicht zu entbinden und diese formell auf den unterrichtenden Elternteil zu übertragen.
Seit der Reform von 2021 gilt zudem:
Wichtig: Der unterrichtende Elternteil muss mindestens einen Schulzyklus höher abgeschlossen haben als das Kind, das unterrichtet wird.
Beispiel: Wer ein Kind in der 3. Klasse (1.º ciclo) unterrichten möchte, muss selbst mindestens den 2.º ciclo (Abschluss der 6. Klasse) erfolgreich abgeschlossen haben. Die Qualifikation muss durch offizielle Zeugnisse oder Diplome nachgewiesen werden.
Gestaltung des Heimunterrichts
Freiraum und Verantwortung im eigenen Lernalltag
Die inhaltliche Gestaltung des Hausunterrichts liegt grundsätzlich in der Verantwortung der Eltern. Der Unterricht kann individuell organisiert werden – sowohl in Bezug auf Methoden als auch auf Zeitstruktur. In der Praxis bedeutet das viel Freiheit, aber auch eine hohe Eigenverantwortung.
Allerdings wurde auch hier nachgeschärft:
Seit den letzten Anpassungen muss der Lehrplan klarer am nationalen Curriculum orientiert sein. Die Bildung der Kinder soll damit besser mit dem öffentlichen Schulsystem vergleichbar werden. Die Anforderungen an Lerninhalte und Kompetenzen sind damit gestiegen – insbesondere im Hinblick auf die späteren Prüfungen.
Unterrichtsmaterialien müssen in der Regel selbst besorgt werden. Staatliche Schulen bieten in der Regel keine aktive Unterstützung bei der inhaltlichen Ausarbeitung. Viele Familien schließen sich daher privaten Homeschooling-Netzwerken oder Vereinen an, um Materialien zu teilen und sich gegenseitig zu beraten.
Prüfungen im Grund- und Mittelstufenbereich
Pflichtprüfungen zur Bildungsanerkennung (1.–9. Klasse)
Im Rahmen des Ensino Básico (1.–9. Schuljahr) müssen Kinder, die zu Hause unterrichtet werden, in bestimmten Jahrgangsstufen verpflichtend an nationalen Prüfungen teilnehmen. Diese dienen der Überprüfung, ob der häusliche Unterricht den Standards des öffentlichen Bildungssystems entspricht.
Pflichtprüfungen finden statt in:
- Schuljahr
- Schuljahr
- Schuljahr
Die Prüfungen werden zentral organisiert und bestehen aus schriftlichen und ggf. mündlichen Tests, u. a. in Portugiesisch und Mathematik. Die Inhalte orientieren sich an den offiziellen Lehrplänen, weshalb eine enge inhaltliche Anlehnung an diese empfohlen wird.
Die Prüfungen finden jährlich zwischen Mai und Juli statt.
Homeschooling-Schüler sind verpflichtet, an der ersten Prüfungsphase teilzunehmen (laut Despacho Normativo nº 5/2013).
Nachprüfungen sind wie folgt möglich:
- Schüler der 4. und 6. Klasse können bei Nichtbestehen in der 2. Prüfungsphase erneut antreten.
- Schüler der 9. Klasse dürfen sich nochmals in ausgewählten Fächern prüfen lassen, wenn dies für den Abschluss erforderlich ist.
Seit Juli 2018 sind außerdem die Provas de Aferição für Homeschooling-Schüler verpflichtend.
Diese standardisierten Leistungstests finden im 2. und 5. Schuljahr statt und dienen der Lernstandserhebung – jedoch ohne Einfluss auf Abschlussnoten. In der Praxis ist ihre Umsetzung im Homeschooling teilweise noch uneinheitlich.
Benötigte Unterlagen für Prüfungen:
- Anmeldeformular (boletim de inscrição)
- Gültiger Ausweis
- Impfpass
- Zeugnisse bzw. frühere Nachweise über Gleichwertigkeit (equivalência)
- bei Nachprüfungen fallen ggf. Gebühren an
Wege zum Schulabschluss in der Sekundarstufe
Optionen nach der 9. Klasse im Heimunterricht
Nach dem Abschluss des Ensino Básico stehen verschiedene Bildungswege offen, die in Portugal im sogenannten Ensino Secundário (10.–12. Klasse) organisiert sind. Auch hier kann der Unterricht weiterhin zu Hause erfolgen – vorausgesetzt, alle Anforderungen werden erfüllt.
Zur Auswahl stehen:
- Cursos científico-humanísticos: für Schüler, die ein Hochschulstudium anstreben (z. B. Naturwissenschaften, Sprachen, Sozialwissenschaften)
- Cursos profissionais: praxisorientiert, mit technologischem oder beruflichem Fokus
- Cursos artísticos especializados: für künstlerisch begabte Schüler
- Individuelle Lehrpläne: in Ausnahmefällen möglich, mit Genehmigung
Schüler im Heimunterricht müssen den vollständigen Lehrplan der gewählten Richtung abdecken.
Die Abschlussprüfung kann auf drei Wegen erfolgen:
- Teilnahme an den regulären nationalen Abschlussprüfungen (Exames Nacionais)
- Prüfung zur Anerkennung des Bildungsstands durch Gleichwertigkeitsprüfung
- Einzelprüfungen in den jeweiligen Unterrichtsfächern (auf Basis der offiziellen Lehrpläne)
Nur durch das Bestehen dieser Prüfungen ist ein Abschluss der Sekundarstufe und damit die Hochschulzugangsberechtigung möglich.
Studieren nach dem Hausunterricht: Der Weg an die Universität
Was Homeschooling-Absolventen für die Hochschulzulassung in Portugal wissen müssen.
Für Homeschooling-Absolventen gelten für die Hochschulzulassung in Portugal grundsätzlich die gleichen Anforderungen wie für alle anderen Bewerber. Das bedeutet, dass auch Schüler, die ihre Schulbildung zu Hause abgeschlossen haben, die nationalen Prüfungen (Exames Nacionais) erfolgreich ablegen müssen, um sich für einen Studienplatz an einer Universität zu qualifizieren.
Nationale Prüfungen und das System für Hochschulzulassung
Wie bei Schülern aus dem regulären Schulsystem müssen Homeschooling-Schüler die Exames Nacionais für die entsprechenden Jahrgangsstufen bestehen. Dies umfasst die Prüfungen der 9. Klasse sowie in den höheren Jahrgängen, um die Gleichwertigkeit des schulischen Abschlusses zu bestätigen. Diese Prüfungen werden in den gleichen Fächern abgelegt wie für Schüler in traditionellen Schulen und umfassen unter anderem die Fächer Portugiesisch und Mathematik.
Zusätzliche Anforderungen je nach Studiengang
Je nach Studienrichtung, die der Homeschooling-Absolvent anstrebt, können bestimmte Prüfungsfächer vorgeschrieben sein. Beispielsweise müssen Studierende, die Ingenieurwissenschaften oder Architektur studieren möchten, zusätzlich Mathematik, Portugiesisch und eventuell andere spezialisierte Fächer nachweisen. Für medizinische Studiengänge ist es in der Regel erforderlich, Biologie oder Chemie zu bestehen. Die genauen Anforderungen hängen vom jeweiligen Studiengang ab und sollten daher frühzeitig in Erfahrung gebracht werden.
Bewerbung über das zentrale System
Die Bewerbung für einen Studienplatz erfolgt über das zentrale System für Hochschulzugang (Candidatura ao Ensino Superior). Dieses System ist sowohl für Schüler des regulären Schulwesens als auch für Homeschooling-Absolventen vorgesehen. Die Bewerbung umfasst die Einreichung der Ergebnisse der Exames Nacionais sowie weiterer erforderlicher Dokumente, wie z. B. Zeugnisse und Nachweise über die abgeschlossenen Prüfungen.
Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Erforderliche Prüfungen: Alle Homeschooling-Schüler müssen die Exames Nacionais bestehen, um sich für die Universität zu qualifizieren.
Studiengangspezifische Prüfungen: Je nach gewähltem Studiengang sind zusätzliche Prüfungen oder spezifische Fächer erforderlich
Zentrale Bewerbung: Die Bewerbung für einen Studienplatz erfolgt über das zentrale System Candidatura ao Ensino Superior, bei dem die Ergebnisse der Exames Nacionais eingereicht werden.
Weiterführende Links:
- Direção-Geral da Educação
- Heimunterricht in Portugal (Guia Prático do Ensino Doméstico - in portugiesisch)
- Associação Nacional de Pais em Ensino Doestico
Gesetzliche Grundlagen des Homeschoolings in Portugal
Die gesetzlichen Regelungen zum Hausunterricht (Ensino Doméstico) in Portugal sind in mehreren offiziellen Rechtsquellen festgehalten. Hier sind die wichtigsten Gesetze und Verordnungen, auf denen das Homeschooling in Portugal basiert – inklusive der Vorschriften zu Anmeldung, Voraussetzungen, Prüfungen und Curriculum:
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In Portugal gibt es zahlreiche staatliche und private Universitäten (universidades) sowie sowie staatliche und private Fachhochschulen (escolas politécnicas). Studiengebühren sind üblich - bei staatlichen Schulen geringere als bei privaten, zudem gibt es auch unterschiedliche Gebühren je nach Fachrichtung. Zu den Kosten für die Einschreibung an Universität oder Fachhochschule kommen jeweils noch Gebühren für die Vergabe von Zeugnissen und Diplomen (propinas").
Das Studienjahr beginnt üblicherweise im September/Oktober. Die Zulassung richtet sich nach der Anzahl der verfügbaren Studienplätze und unterliegt einem nationalen Zulassungsverfahren. Bewerbungen reicht man im Juli (spätestens Anfang August) online ein, und zwar über die Website der Generaldirektion für Hochschulwesen (Direção Geral do Ensino Superior). Studenten aus dem Ausland, auch aus der EU müssen nachweisen, dass sie einen Schulabschluss haben, der in Portugal als gleichwertig mit der nationalen Hochschulreife anerkannt ist.
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Ausländische Studenten
Die unkomplizierteste Möglichkeit für ein Studium in Portugal ist ein Stipendium über ERASMUS. Die Alternative ist eine Direktbewerbung bei der jeweiligen Hochschule. Hat man noch nicht an einer deutschen Hochschule studiert, so muss man eine allgemeine und, je nach Fach, mehrere spezielle Zulassungsprüfungen absolvieren (Prova de Aferição und Provas Específicas).
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In Lissabon als Hauptstadt Portugals und Porto als "Metropole des Nordens" finden sich zahlreiche Universitäten - staatliche und private.
Andere Hochschulen in Portugal (auf dem Festland und den Inseln).
Hier ein Überblick:
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Nicht nur in Lissabon oder Porto kann man die Universität besuchen. Sowohl auf dem Festland wie auch den Inseln Madeira und den Azoren gibt es Hochschulen mit sehr gutem Ruf: etwa in Coimbra, das eine der ältesten Universitäten Europas beherbergt. Die Unis von Lissabon und Porto
Hier ein Überblick auf die Unis in Portugal (außer Lissabon und Porto):
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Das Programm Leonardo da Vinci der EU finanziert praxisorientierte Projekte im Bereich der beruflichen Bildung.
Das duale Ausbildungssystem wurde 1984 in Portugal eingeführt.
Danach sollen Berufsbildungszentren und Ausbildungsstätten zusammenarbeiten, um die berufliche und die allgemeinbildende Komponente der Ausbildung abzudecken.