Die Seele Portugals ist der Fado.
Hier finden Sie außerdem Informationen zu traditioneller und populärer Musik - und zur Klassik.
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Die „Volksmusik“ Portugals ist der Fado – und ohne diese Musik wäre Portugal nicht dasselbe… Fast jeder Portugiese kennt viele dieser melancholischen Lieder und kann sie mitsingen. Selbst wenn er „eigentlich“ Fado gar nicht mag. Denn Fado ist durchaus nicht jedermanns Sache, und es gibt viele Portugiesen, die keine Fans dieser Musik sind.
Wie bei der saudade sind die Gefühle, die diese Musik hervorruft, schwer zu erklären. Man kann Fado ein bisschen mit dem afroamerikanischen Blues vergleichen – schwermütig und melancholisch einerseits, aber dennoch voll dem Leben zugewandt. Man muss – als nicht portugiesisch Sprechender und auch als Nicht-Portugiese – die Worte des Fado nicht unbedingt verstehen. Denn es heißt: Fado geht direkt ins Herz. Fado ist Emotion pur – voll von all jenen Gefühlen, die wir alle kennen und nachvollziehen können.
Seit 2011 übrigens gehört Fado zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
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Zwei musikalische Grundformen
Der Fado aus Coimbra wird nach wie vor beinahe ausschließlich von Männern gesungen und hat als Thema eher das Studentenleben, die Jugend, die durchzechten Nächte. Die fadistas in Coimbra treten immer in den typischen schwarzen Umhängen der "Studententracht" auf.
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Nach der Nelkenrevolution 1974 galt Fado zunächst als Symbol des „düsteren“ Portugals, und er war unter Salazar nicht unbedingt gerne gesehen. Es heißt, dass der Diktator befürchtete, der melancholische Gesang würde die Portugiesen zu einem Volk von Pessimisten machen. Doch das war nicht der einzige Grund für die zwiespältige Haltung. Als viel gefährlicher empfand es Salazar, dass Fado dem Ursprung nach proletarischer Herkunft ist: auf dem Land gesungen von fahrenden Sängern, die oft blinde Bettler waren; in der Stadt dagegen waren es Lieder aus dem Dirnen- und Gaunermilieu des Lissaboner Hafens und der umgebenden Viertel, in denen sich die Arbeiter in gewerkschaftlichen und Freizeitclubs zusammenfanden.
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Fado hört man am besten direkt "aus dem Volk heraus" - und was ist da besser geeignet als eines der vielen Fadohäuser? Vor allem in Lissabon, aber auch in Porto gibt es casas do fado, in denen man den typischen Gesang erleben kann.
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Fado ist keine "altmodische" Musik. Es gibt sehr viele junge fadistas, und wer das Glück hat, einen fado vadio zu erleben, also den ganz ursprünglichen Gesang "aus dem Volk", wird staunen, wie viele junge Leute und Talente es gibt. Viele der modernen fadistas experimentieren mit traditionellen und modernen Musikelementen und "erfinden" so nicht nur einen "neuen Fado", sondern auch einen komplett neuen Stil dieser portugiesischen Musikrichtung.
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Traditionell wird Fado in so genannten "Fadohäusern" gesungen: Man isst und trinkt vor dem Auftritt des Sängers – doch kaum erhebt er (oder sie) die Stimme, wird es still. Kein Gespräch, kein Geschirr- oder Besteckklappen, kein Gläserklirren: Wenn der Fado erklingt, lauscht man andächtig. Und fühlt mit der Stimme des Sängers die eigenen Sehnsüchte wach werden, erinnert sich an eigenes Liebesglück – und Liebesleid.
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Traditionelle Musik
"Landkarte portugiesischer Volksmusik"
Quim Barreiros, eigentlich Joaquim de Magalhães Fernandes Barreiros (geb. 1947) ist unter dem Namen „Quim Barreiros“ ein bekannter Sänger und Akkordeonspieler.
Portugals bedeutendste Musiker und Sänger
José Afonso (1929-1987), eigentlich José Manuel Cerqueira Afonso dos Santos, genannt „Zeca“, gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Sänger und Komponisten Portugals.
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In der Region Alentejo, der größten aber am wenigsten besiedelten Portugals, gibt es eine besondere Art des Chorgesangs, die seit zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehört.
Cante Alentejano heute (oben) und früher (rechts): Seit 2014 gehört dieser Chorgesang zum Weltkulturerbe der UNESCO |
Der mehrstimmige Cante Aletejano wird immer von Amateuren vorgetragen - ohne instrumentale Begleitung und oft in Tracht. Die Lieder erzählen in poetischen Versen über den Alltag, Liebe und Freundschaft und die schwere Landarbeit im Alentejo. Besonders charakteristisch ist das langsame Tempo und der harmonisch-monotone Takt des Chorgesangs.
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Martim Codax (auch Martín Códax) war ein portugiesischer Troubadour. Seine Werke aus dem 13. Jahrhundert wurden zufällig wiederentdeckt – im Jahre 1913, auf einer Seite im Einband eines Buches. Über das Leben von Martim Codax ist nichts bekannt, vermutlich stammte er aus der galicischen Küstenstadt Vigo.
Sein Werk hängt eng mit den sieben Cantigas de amigo aus der Zeit um 1230 zusammen: In diesem frühen Liedern in galicisch-portugiesischer Sprache singt man vor allem von der Trauer aller Frauen, die sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Liebsten warten. Dieselbe unerfüllte Sehnsucht findet sich – Jahrhunderte später! – im Fado wieder…