Hier finden Sie wichtige Hinweise fürs Leben im portugiesischen Alltag.
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In Portugal legt man auf gute Umgangsformen großen Wert. Schon lange vor dem deutschen Herrn Knigge kannte man die „ideale Etikette“. Die Portugiesen gelten schon seit dem 13. Jahrhundert als äußerst höfliches Volk. In seinem Buch Corte na Aldeia e Noites de Inverno stellt der Poet Francisco Rodrigues Lobo (1580-1622) in Dialogen unter anderem die idealen Formen des Umgangs miteinander in allen möglichen Situationen vor, von der Begrüßung bis zum Benehmen bei Tisch. So manches gerade bei der Begrüßung kommt Besuchern aus dem Ausland oft befremdlich vor...
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Selbstverständlich sollten Sie nicht auf Teufel-komm-raus jeden und jede mit Küsschen begrüßen und verabschieden! Gerade weil Umarmung und Küsschen für uns so ungewohnt sind, sollten Sie lieber ein wenig abwarten – aber gleichzeitig in Ihrer Körpersprache nicht ablehnend wirken. Das ist manchmal eine kleine Gratwanderung; aber Sie werden bald herausgefunden haben, wann beijinhos angebracht sind und wann eher nicht…
Es ist einfach ungewohnt für Portugalbesucher, dass sich scheinbar Fremde schon nach dem ersten Treffen mit Küsschen – also den beijinhos – und/oder einer Umarmung (abraço) begrüßen. „Tuchfühlung“ wird bei Portugiesen jedoch eher als positiv empfunden, mittel- und nordeuropäische Distanz dagegen rufen beinahe Misstrauen hervor.
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Im Urlaub ist alles lockerer als zuhause im Job? Okay – beim Sport duzt man sich öfter als im „normalen“ Alltag. An der Strand- oder Poolbar geht es ebenfalls leger zu –und das verführt rasch zum allgemeinen Duzen. Gerade wenn Sie sich nicht auf Portugiesisch, sondern eher Englisch verständigen: Da fällt es Ihnen gar nicht auf, weil Sie jeden praktisch „duzen“. Bei uns ist es völlig normal, Freunde und Bekannte nicht mit dem (wie Sie vielleicht finden: viel zu steifen und förmlichen) „Sie“ anzureden. Doch dieser private Fettnapf, in den man gerade als Urlauber, aber auch als Auswanderer schnell tappt, ist ein wenig heikel.
Was tun, wenn die Marktfrau plötzlich "Liebling zu Ihnen sagt?
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Da gibt es einmal die Cafés, die schon sehr früh geöffnet haben, weil Portugiesen in der Regel nicht zuhause frühstücken: Sie stehen lieber am Tresen und trinken einen Kaffee, essen ein kleines süßes Gebäck - alles für wenig Geld - und gehen dann zur Arbeit.
Pastel de Nata und ein Kaffee - das ist in Portugal ein Muss.
Etwas mehr kostet es, wenn man im Café an einem Tisch sitzt und dort bedient wird, oder gar draußen auf der Esplanada, dann wird es noch teurer. Die Preislisten hängen in den Cafés aus - und Sie werden staunen, wie billig es trotz "Spezialservice auf der Terrasse" im Gegensatz zu einem Café in Deutschland, Österreich oder gar der Schweiz ist.
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„Wait to be seated“ – bitte auch in Portugal! Selbst wenn der Tisch, den Sie im Lokal ganz selbstverständlich ansteuern, nicht mit einem Schildchen „Reserviert“ (reservado) versehen ist. In Portugal ist es üblich, selbst in einer normalen kleinen Kneipe, wenigstens kurzen Blickkontakt zum Kellner (oder zum Chef) aufzunehmen, bevor man sich einen Tisch aussucht. Selbstverständlich wird man sich bemühen, Ihnen einen Tisch nach Ihren Wünschen zuzuweisen – aber die Höflichkeit gebietet es eben, das mal eben mit dem Kellner abzustimmen.
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Auf dem Lande wird die Gastfreundschaft immer noch großgeschrieben: Es kann Ihnen durchaus passieren, dass Sie spontan gebeten werden, zum Essen zu bleiben. Prinzipiell aber ist eine Einladung zum Essen in eine portugiesische Familie eher selten. Selbst wenn sich das, gerade unter jungen Leuten, eher ändert. Dennoch ist es nicht gleich verbindlich, wenn man hört: "Sie müssen unbedingt mal zu uns zum Essen kommen."
Wenn allerdings eine konkrete Einladung ausgesprochen wird, wie z.B. "Wir möchten Sie am kommenden Samstag um 20.00 Uhr zum Abendessen in unser Haus einladen." - dann darf man sich geehrt fühlen. Man sollte in keinen Fall allzu pünktlich kommen, das "akademische Viertel" ist durchaus üblich.
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Es mag daran liegen, dass es in Portugal sehr lange Namen gibt (kaum jemand hat weniger als zwei Vornamen und zwei Familiennamen!). Oder auch daran, dass man es in Zeiten der Diktatur Salazars (bis 1974) wegen der Geheimpolizei besser vermied, seinen Namen öffentlich an der Haus- oder Wohnungstüre zu nennen: Jedenfalls findet man an portugiesischen Häusern und Wohnungen keine Namensschilder.
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Sie haben ein paar Postkarten geschrieben und müssen nun zur Postfiliale, um die entsprechenden Briefmarken zu kaufen. Sie wissen, dass Briefmarke selo heißt und sind deshalb guter Dinge: wird schon alles klappen! Sie haben nur das kleine Problem, dass Sie nicht einfach an den Schalter durchmarschieren können, sondern – wie fast überall in Portugal – eine Nummer ziehen müssen. Das an sich ist zwar eine Kleinigkeit, nur: Im Postamt steht ein Nummern-Ausgabeautomat mit diversen Auswahloptionen. Und Sie haben leider nicht die geringste Ahnung, welchen Knopf Sie für Ihr Anliegen drücken müssten. Dasselbe ist’s in der Apotheke, ja sogar im Supermarkt. Überall dort steht nämlich nicht nur ein Knöpfchen zur Auswahl, sondern bis zu vier.
Wenn's nur überall so einfach wäre und man nur eine einzige Nummer ziehen müsste...
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Es war mein erstes Weihnachten in Portugal. Mein Liebster musste arbeiten, und so stellte ich mich schon auf einen einsamen Abend ein. Okay – wenigstens hatte Tómane am ersten Weihnachtsfeiertag frei. „Da arbeitet in Portugal wirklich fast niemand“, sagte er. „An natal sind sogar alle Geschäfte geschlossen, alle Restaurants und Bars, sogar die centros comerciais – also die Einkaufscenter.“ Aber bis dahin tobt der Weihnachtswahn.
Bereits zu Beginn des Advents werden in Stadt und Land die meisten Häuser geschmückt: mit Kugeln, Lametta, Tannenzweigen, kletternden Weihnachtsmännern und – da sind die Portugiesen sehr modern! – allem möglichen, am besten grell blinkendem und leuchtendem Elektroschmuck. Laute Weihnachtsmusik ist sowieso ein Muss! Überall. Auch in den Gässchen von Monchique, wo ich mittlerweile lebe.
Die Straßen in den Innenstädten und selbst Dörfern sind wirklich sehenswert: Jede Gemeinde bemüht sich um besonders schöne Gestaltung. Weihnachtsmärkte wie in Deutschland gibt es eher nicht, dafür aber fast immer eine Krippe, die oft in einer richtig schön gestalteten Landschaft steht, mit Dörfern drum herum und oft lebensgroßen Figuren. Manchmal sogar einem lebenden Esel, Ochsen oder ein paar Schafen. Krippen gehören in Portugal überall zum Weihnachtsfest – und eine kleine Ausgabe findet sich selbstverständlich in wohl fast jedem Familienhaushalt.