Rezepte: Brot & Kuchen, Torten & Gebäck
Berühmt und ein absolutes Must in Portugal: die pasteis de natas. Die müssen Sie probieren, und wenn Sie Lissabon besuchen, tun Sie das am besten an Ort und Stelle, nämlich in der Casa Pasteis de Belém, direkt neben dem Hieronymuskloster, dessen Mönche diese Blätterteigköstlichkeit nämlich erfunden haben: mit Vanillepudding gefüllt und mit Zimt bestäubt. Aber das ist noch lange nicht alles...
... Viele Süßigkeiten stammen aus der Klosterküche. Machen Sie sich den Spaß und nehmen Sie Ihr Wörterbuch zur Hand, wenn es Sie in einer pastelaria zum Kaffee nach einer zuckrigen Beilage gelüstet. Oder wenn Sie nach einem (am besten nicht zu üppigen!) Mahl noch einen Nachtisch probieren wollen. Wie wäre es mal mit papos-de-anjo („Engelskröpfe“) oder toucinho do céu („Himmelsspeck“) samt barriga de freiras („Nonnenbauch)? Dagegen klingen celestes („Himmlische“) oder pasteis de Santa Clara („Pasteten der Heiligen Klara“) direkt harmlos – genau wie der abade de Priscos: Das heißt übersetzt lediglich „Pfarrer von Priscos“ und ist ein äußerst beliebter Pudding im Norden, und zwar in der Region um Braga. Es gibt ein altes portugiesisches Sprichwort, das da lautet: Coimbra studiert, Lissabon spielt, Porto arbeitet und Braga betet. Neben dem Beten fand man in und um Braga allerdings offensichtlich genügend Zeit, leckere Rezepte zu erfinden…
(Dieser Text stammt - mit freundlicher Genehmigung der Autorin - aus dem Buch "Korkesel & Sardinenblüte. Handbuch für den Urlaub in Portugal", ISBN: 978-3-946223-02-3 Printausgabe € 12,-- /eBook € 5,99)
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Torta de ameixa (Pflaumentarte)
Foto Ilídio Lacerda
Zutaten
genug Pflaumen
250 g Mehl
125 g Zucker
Pastéis de Belém (die echte) oder Pastéis de Nata (die übliche)
Foto von Ilídio Lacerda
Als Folge der liberalen Revolution im Jahr 1820 wurden 14 Jahre später alle Klöster in Portugal säkularisiert. Die Mönche des Hieronymusklosters in Belém-Lissabon wussten nicht, wie sie ihren Lebensunterhalt weiter bestreiten sollten. Allerdings befand sich schon im 19. Jahrhundert ganz in der Nähe des Klosters eine Zuckerfabrik. Und so begann man 1837, kleine köstliche Törtchen in der Raffinerie zu verkaufen. Die Produktion der bald weithin bekannten „Pastéis de Belém“ wurde dann in ein nahe gelegenes Geschäft verlegt.
Heute pilgern täglich einige tausend Portugiesen und Touristen aus aller Welt in der riesige Cafeteria der Fábrica dos Pastéis de Belém, um sie zu genießen. Das Rezept der "echten" Pastéis ist bis heute streng geheim geblieben. Nur ein paar Pâtissiers im Hause kennen es. Ilídio Lacerda gibt uns hier einen kleinen Versuch, das Geheimnis zu entschlüsseln...
Folar da Páscoa (Osterfladen)
Foto: Ilídio Lacerda
Traditionell werden Folares da Páscoa von Patenonkeln und -tante an ihrer Patenkinder verschenkt. In vielen Orten Portugals werden deshalb am Osterwochenende „Feiras do Folar“ (Folar-Märkte) veranstaltet.
Bolo Rei (Königskuchen)
Zutaten
750 g Mehl
30 g Hefe
150 g Butter
150 g Zucker
etwas Salz
300 g klein geschnittene kristallisierte Früchte
Pinienkerne und Rosinen in etwas Portwein eingeweicht