Portugal hat eine durchaus lange und faszinierende Geschichte des einheimischen Films. Viele Infos findet man auf der (portugiesischen) Website des Instituto Camões, die eine Chronologie der Filmkunst in Portugal aufzeigt. 

Vor allem im Bereich des Autorenkinos hat sich Portugal einen Namen gemacht - weniger also im kommerziellen Filmschaffen. Eine gute Übersicht findet man auch in der Wikipedia Portugiesischer Film sowie bei Cinema Português.

Bekannt und durchaus erfolgreich allerdings war in jüngster Vergangenheit der Film A Gaiola Dourade (übersetzt "Der goldene Käfig", deutscher Filmtitel "Portugal mon amour") - eine französisch-portugiesische Produktion:

Bekannte Filmschaffende

Über die Grenzen des Landes bekannte Regisseure, Schauspieler (in Deutschland bekannt), Kameraleute und Drehbuchautoren sind beispielsweise:

Eduardo Serra (geb. 1943) – Kameramann und Regisseur

Acácio da Almeida (geb. 1938) - bekannt vor allem für seine Arbeiten für das Novo Cinema. Er gilt als einer der wichtigsten Kameramänner des neuen portugiesischen Films

Mário Barroso (geb. 1947) ging nach seiner Ausbildung nach Paris und arbeitete hauptsächlich für französische Film- und Fernsehproduktonen.

Rui Poças (geb. 1966) ist nach einer Ausbildung in New York weltweit bekannt vor allem für Kurzfilme, er wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.

Manoel de Oliveira (1908-2015) – Regisseur und Autor: Er gilt als bedeutendster Repräsentant des portugiesischen Films und war bis zu seinem Tod noch einer der letzten großen Autorenfilmer in Europa.

Maria de Medeiros(geb. 1965), eigentlich Maria de Medeiros Esteves Victorino D'Almeida) – Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin.

João César Monteiro(1934-2003) - Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler.

Carmen Miranda (1909-1955), eigentlich Maria do Carmo Miranda da Cunha – Sängerin und Schauspielerin.

Joaquim de Almeida (geb. 1957) – Schauspieler

Ana Lúcia Moniz (geb.1976) – Sängerin und Schauspielerin

Filmfestivals in Portugal

Liste seit 1971 bis heute

In Portugal finden internationale Filmfestivals statt:

In Porto

die auf Fantasyfilme spezialisierte Fantasporto – einer der weltweit größten Festivals für dieses Genre. Es findet seit 1981 statt und zieht jährlich mehr als 100.000 Besucher an.

In Setúbal (bei Lissabon)

die Festróia (Festival Internacional de Cinema de Tróia oder "Tróia International Film Festival") widmet sich Filmen aus Ländern, die weniger als 30 Spielfilme im Jahr produzieren.

In Coimbra

gibt es Caminhos do Cinema Português - das Festival findet seit 1988 statt und befasst sich ausschließlich mit portugiesischer Filmkunst.

In Seia (Serra da Estrela)

die Cine Eco, das Festival Internacional de Cinema Ambiental da Serra da Estrela ("Internationales Umwelt-Filmfestival der Serra da Estrela"), das seit 1995 stattfindet und sich mit Filmen zum Thema Umwelt befasst. Filmemacher aus bis zu 30 Ländern nehmen daran teil.

in Vila do Conde die Curtas Vila do Conde - seit 1993 ist dieses Festival Kurzfilmen aus aller Welt gewidmet. Heute gehören allerdings auch internationale Retrospektiven, Konzerte, Workshops, Installationen und Ausstellungen dazu. Mehr als 20.000 Besucher finden sich hier jährlich ein.

In Lissabon

gibt es drei internationale Filmfestivals:
die IndieLisboa: Das Festival Internacional de Cinema Independente de Lisboa, das „internationale Festival des unabhängigen Films in Lissabon“ wird seit 2004 immer im April veranstaltet und ist auf neue Filme und neue Regisseure aus aller Welt ausgerichtet. 
die Doclisboa gibt es seit 2002 - hier werden ausschließlich Dokumentarfilme aus Portugal vorgestellt.
die Monstra wird seit dem Jahr 2000 veranstaltet - stets im März - und ist heute eines der wichtigsten internationalen Filmfestivals der portugiesischen Hauptstadt. Auf der Monstra werden ausschließlich Animationsfilme gezeigt.
die Queer Lisboa ist das älteste Lissabonner Festival: Seit 1997 werden hier im September schwul-lesbische Filme gezeigt. 

Filme mit Bezug zu Lissabon

Nicht nur der berühmte Roman "Nachtzug nach Lissabon" von Pascal Mercier

oder Wim Wenders "Lisbon Story"

spielen in der portugiesischen Hauptstadt.

Eine Auflistung findet sich in Wikipedia

 

Unsere Buchempfehlung

 

Kann denn Fado fade sein

Das "Portugalbuch", das lange vergriffen war, ist nun wieder neu aufgelegt: erweitert, ergänzt, aktualisiert.