Portugal  - das ist nicht "nur" die Algarve und Lissabon, sondern viel mehr.
Das Land gehört - schon auf dem kontinentalen Festland, umso mehr, wenn man auch die Inselgruppen der Azoren und Madeiras dazunimmt - zu den abwechslungsreichsten und gegensätzlichsten innerhalb Europas: 

Im Norden 

liegt das Land "hinter den Bergen" - Tras-os-Montes. An der Küste ist es eher feucht und kühl, hier ist der Minho, der "Obst- und Gemüsegarten Portugals" und die weitaus grünste Region des Landes. Wein gedeiht bestens. 

Es gibt aber auch dichte Wälder und den einzigen Nationalpark des Landes, den Peneda-Gêres. Die eher gemäßigten Temperaturen übersteigen im Sommer an der Küste selten die 30-Grad-Grenze, im Winter dagegen wird es bei oft anhaltendem Regen selten kühler als zehn bis 14 Grad.

Ganz anders zeigt sich dagegen der Nordosten, also das nördliche Landesinnere bis zur portugiesisch-spanischen Grenze: Hier werden die Sommer meist sehr heiß und trocken; 40 Grad und mehr sind keine Seltenheit. Die Winter jedoch sind kalt mit Temperaturen bis manchmal weit unter dem Gefrierpunkt. In manchen Jahren fällt sogar Schnee. 

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Das Zentrum und die Gegend um Lissabon 

zeichnen sich durch eine hügelige, ja manchmal gebirgige Landschaft aus. In der Serra da Estrala ("Sternengebirge") erhebt sich der höchste Berg des Festlandes: der Torre mit 1993 Metern. Dieses Gebiet ist sogar für Wintersport geeignet und als Skigebiet erschlossen. Mit Ausnahme der Gebirgszüge gilt auch die Mitte Portugals als sehr fruchtbar: Hier liegen die Landstriche der Beiras, der Ribatejo (die Ebene des Flusses Tejo), die Estremadura und natürlich das Mündungsgebiet des größten Flusses Portugals, eben des Tejo. Neben Wein wird sogar Reis angebaut.
Die Winter gelten an der Küste eher als mild (aber feucht), im Sommer ist es warm, doch gibt es der Hauptstadt Lissabon dennoch nur selten Tage, an denen das Thermometer mehr als 30 Grad  anzeigt. Dazu kommt ein steter, erfrischender Wind vom Atlantik. Ganz anders allerdings sieht es im Landesinnern bis hin zur spanischen Grenze aus: Hier kann es zu sehr hohen Sommertemperaturen bis zu über 40 Grad kommen, der Winter zeigt sich kalt mit Temperaturen um Null Grad und weniger. Frühjahr und Herbst dagegen sind mild und beständig - optimal, um die landschaftlichen Schönheiten zu erwandern und die unzähligen Kulturdenkmäler zu bestaunen.

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Der Süden 

gliedert sich hauptsächlich in zwei große Gebiete: den Alentejo und die Algarve. Die Gegensätze könnten kaum größer sein: im Alentejo unendliche Weite mit riesigen Getreidefeldern (in früheren Zeiten die "Kornkammer Portugals") - und an der Algarveküste das quirlige Leben einer touristisch voll erschlossenen Urlaubsregion.
Der Alentejo ist zwar ein Hochplateau, überschreitet aber die Höhe von 400 Metern ü. M. nicht. Das sanfte Hügelland reicht bis zur Serra de Monchique, der natürlichen Grenze zur Algarve. Der Sommer im Alentejo ist heiß und extrem trocken, an der portugiesisch-spanischen Grenze sind Temperaturen über 40 Grad keine Seltenheit. An der Küste herrscht stets der Wind vom Atlantik - dennoch gibt es oft 30 Grad und mehr an den heißen Tagen im Juli und August. Im Winter wird es zwar kühl und auch feucht (vor allem an der Küste), die Temperaturen fallen an der Küste und an der Algarve aber kaum unter zehn, sehr selten unter fünf Grad.
Die Algarve zählt nicht nur zu den touristisch wohl am besten erschlossenen Gebieten Europas, sondern kann ganzjährig mit Sonnentagen aufwarten: Bis zu 300 im Jahr sollen es sein. Hier lässt es sich bestens "überwintern". Auch im Sommer zeigt sich das Klima an der Algarve wegen des leichten Windes nicht als übermäßig heiß.

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Die Inselgruppe Madeira

(der Name bedeutet auf portugiesisch "Holz") umfasst neben der gleichnamigen Hauptinsel die Badeinsel Porto Santo sowie die unbewohnten Ilhas Desertas und Ilhas Selvagens.  Die gesamte Gruppe gilt als subtropische Region - wegen der südlichen Lage in der Nähe zu Marokko und den viel an Feuchtigkeit bringenden Nordostwinden. Das stets warme, aber nie zu heiße "Inselklima" mitten im Atlantik bringt die Durchschnittstemperatur im Jahresmittel selten über 25 Grad, die Winter kaum unter 17 Grad. Kein Wunder also, dass alles grünt und blüht und Madeira den Beinamen "Blumeninsel im Atlantik" trägt. Hier gedeihen sogar zahlreiche exotische Pflanzen und Früchte - die Bananen aus Madeira gelten bei den Portugiesen als begehrte Delikatesse. Das ganzjährig milde Klima erlaubt ausgedehnte Wandertouren durch die Berge. Der höchste Gipfel ist der Pico Ruivo mit immerhin 1862 Metern.  

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Die Azoren

("Habichtsinseln") sind vulkanischen Ursprungs und liegen am Golfstrom - und das wirkt sich auf Wetter und Klima aus. Luft und Wasser sind ganzjährig eher angenehm, es gibt kaum extrem heiße Sommertage und seltenst wirklich "kalte" Wintertage. Das sehr milde Klima sorgt dafür, dass auf den Inseln nicht nur exotische Früchte wie Ananas gedeihen, sondern sogr Tabak angebaut wurde.
Heute noch gibt es Teeplantagen (als einzige in Europa neben einer Plantage in Cornwall) auf der Insel São Miguel.
Auf der Insel Pico befindet sich der höchste Berg Portugals - der Pico 2351 Metern. Die neun Inseln haben durchaus unterschiedliches Klima: Flores, die westlichste Azoreninsel, gilt beispielsweise als besonders regenreich.
Der Winter auf den Azoren bringt im Durchschnitt Temperaturen um 17 Grad/elf Grad nachts, der Sommer 25 Grad/19 Grad nachts. Dieses ozeanisch-subtropisches Klima trägt entscheidend dazu bei, dass sowohl Jahreszeiten wie Temperaturen sehr ausgeglichen sind.

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